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Aminet 28 (1998)(GTI - Schatztruhe)[!][Dec 1998].iso
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1992-09-02
|
8KB
|
134 lines
Acta-Amiga FD ... VERSPIELT
Matthias Blumenthal 16.07.98
Test mit Hardware: Amiga 1200, OS 3.0
Programm:
Bloog 1.00
Autor:
NC.Gamez
Art:
Mailware
Fundorte CD:
Aminet 25/game/think
Disk:
Notandus 47
Das schwedische Programmiererteam NC.Gamez war schon des öfteren unwis-
sentlich als Themenlieferant für die Acta tätig. Das Tüftelspiel Jack-
Man, die hüpfende Sammelei Fayoh, das verwackelte Ballerspektakel Wapo-
nez sowie sein weniger konvulsierender Nachfolger Groundwars wurden in
dieser Postille zumeist positiv besprochen. Ein weiteres Werk der rühri-
gen Gruppe setzt die lockere Serie fort ...
Bloog ist ein Denkspiel, bei dem der grüne, knuffige, dem Protagonisten
im Spiel Fayoh nicht unähnliche Held eine vorgegebene Zahl von Schlüs-
seln einsammeln muß. Manch ein Schlüssel mag sichtbar und ohne Schwie-
rigkeiten zu erreichen sein, die Mehrzahl allerdings ist verborgen. Und
zwar in farbigen Blöcken, von denen zwei gleichfarbige zueinander ge-
schoben werden müssen, um erstens die Blöcke zu zerplatzen und zweitens
ihren Inhalt, nämlich einen Schlüssel, an sich nehmen zu können. Bis
jetzt klingt es noch einfach, aber ...
... die Spielfelder, in denen die Schlüsseleinsammlungen vor sich gehen,
sind sehr subtil gestaltet. Es gibt Wände, Lava, Nägel, Diamanten, Her-
zen, Sterne, Quadratumrisse ... und womöglich mehr. Die Wände begrenzen
selbstverständlich den Bewegungsdrang des Helden, Lava- und Nägelberei-
che lassen sich nicht betreten, Diamanten können vom Helden eingesammelt
werden und bringen Punkte, dienen allerdings gelegentlich auch als weni-
ger massive Wegversperrer ..., Herzen können einmalig als Teleporter
eingesetzt werden (bei Aktivierung wird der Grünling vom aktuellen
Standort in Laufrichtung, unabhängig von dem, was dazwischen liegt, bis
zur nächsten Wand versetzt), Sterne verpassen dem Protagonisten einen
Lava-Schutzanzug, mit er entsprechende Bereiche betreten kann, und die
gelben, roten und blauen Quadratumrisse dienen zum Umfärben der gelben,
roten und blauen quadratischen Blöcke ...
Anhand der - unvollständigen ... - Aufzählung der Elemente und ihrer Ei-
genschaften läßt sich vermuten, daß der Nutzer sehr genau überlegen
sollte (muß er auch, ist ja ein Denkspiel ...), welcher Schritt vor wel-
chem Schritt erfolgen muß, um die Aufgabe zufriedenstellend zu erfüllen,
denn, wie erwähnt, diese Elemente sind in jedem Level sehr sorgfältig
zusammengestellt worden, und zumeist wird durch nur einen Fehler in der
Vorgehensweise die Aufgabe unlösbar, ...
... was allerdings, außer für das Selbstbewußtsein des Nutzers, der sich
bislang für intellektuell unschlagbar hielt ..., kein großes Drama ist,
denn Bloog zeigt sich großzügig bei der Vergabe von Leben. Keine drei,
keine fünf, keine zehn erhält der fehlbare Spieler, sondern deren unzäh-
lige.
Auch bei der Steuerung des Helden erlaubt das Programm mehr als eine
Art. So können die Cursor-Tasten wie der Joystick eingesetzt werden, wo-
bei sich beide Lenkungen gut bewährt haben und es den persönlichen Vor-
lieben des Nutzers überlassen bleibt, welcher er sich bedient.
Die Grafik ist NC.Gamez-like von einem ganz eigenen Stil, der eher einem
begnadeten Dilettantismus als einer handwerklich fundierten Ausbildung
zu entstammen scheint. Alles, was der Bildschirm hergibt, ist sehr
hübsch geraten, wenn auch etwas unökonomisch. Warum fertigt ein Grafiker
eine mißlungene und gewöhnungsbedürftige 3D-Draufsicht, wenn sich eine
direkte Vogelperspektive förmlich aufdrängt ...?
Bloog bietet acht zum Teil extrem kniffelige Level. Nur acht? Ja, aber
ein Leveleditor, der sich intuitiv, wenn auch nicht sehr bequem bedienen
läßt, ist dabei.
Ein Blick auf den Mailware-Status von Bloog mag noch interessant sein.
Mailware heißt im allgemeinen, daß der Programmierer, der eine Vollver-
sion veröffentlicht hat, eine Nachricht (Brief, Karte, E-Mail ...) von
dem Nutzer erwartet. In diesem Fall ist das kaum anders, nur ist diese
Version von Bloog mit zahlreichen Restriktionen (die kleine Zahl der Le-
vel, maximal zehn Level möglich, kein Speichern der Highscores etc.)
versehen, wodurch sie eher den Eindruck eines Shareware-Spieles macht,
das erst nach Entrichtung der Gebühr durch eine vollständige Version er-
setzt wird. So ähnlich verhält es sich mit Bloog, nur beträgt die Share
für das Programm 0,00 DM/$/£/Lire/Yen/Kronen etc. Wer NC.Gamez eine
Nachricht über elektronische Medien zukommen läßt, erhält kostenlos eine
umfangreichere Bloog-Version, wer alte Briefwege benutzt, erhält selbige
gegen Diskette und Rückumschlag. Offenbar sind die Programmierer also
derart an der Meinung der Benutzer ihrer Werke interessiert, daß sie zu-
sätzliche Mühe ohne materiellen Ausgleich nicht scheuen. Schöne Sache.
Das letzte Wort
Bloog ist, ähnlich wie JumpMan aus derselben Software-Schmiede, ein das
Hirn, sofern vorhanden ..., arg zermarterndes Grübel-Spiel mit gut aus-
gedachten, neuen Elemen